Wenn die eigene Erinnerung nicht mal dieses Jahr erfasst, muss die eigens angeschaffte Überwachungstechnik, in diesem Fall Spotify, herhalten. Und was haben die zu sagen? Ich bin nun noch nicht ein ganzes Jahr Spotify Premium Mitglied, aber es sieht so aus, als habe ich wieder die meiste Zeit gearbeitet. „Drum and Bass“ und auch leise nebenbei „Tech House“ entspricht genau dem Zeug, dass ich gerne höre, wenn ich mich beim Programmieren entfalten darf.
Rein vom Gefühl her, war ich aber wohl mehr mit Meetings beschäftigt. Dementsprechend müsste ich laut meiner eigenen Logik, die ich gerne unters Volk bringe, im Privaten viel mehr ausgleichend programmiert haben. Dennoch sieht es auch auf Github wieder mau aus und auch meine privaten Webseiten, haben bis auf die obligatorischen Sicherheitsupdates nur wenig Liebe gesehen. Seit einigen Monaten gab es nicht mal neue Artikel auf diesem Blog. Dafür, und dass ist eine kleine Sensation, habe ich mich in der zweiten Hälfte dieses Jahres wieder mehr mit Menschen beschäftigt. Das Kostet Zeit und Energie, ist aber tatsächlich sehr erfüllend, wenn man gleichzeitig etwas wieder zurück bekommt. Tatsächlich war ich auf mehreren Events mit Live-Musik, was ich auch bisher eher gemieden habe. Aus Gründen.
Doch, wer jetzt erwartet, einen ehemaligen Metalhead an Techno/Electro verloren zu haben, der irrt gewaltig. Ich habe auch viel mit politischem Rap gefrönt. Ketzer! möchte man lauthals schreien. Dennoch war ich ja nie ein Typ für nur eine Musikrichtung. Denn auch, wenn du dich versuchst, in der Öffentlichkeit, nur mit deinen Lieblingsmenschen zu umgeben, ein bisschen Fallobst ist immer dabei, sodass ein bisschen Menschenverachten per Audio88 immer die leeren Akkus schnell wieder füllt.
Was ich dieses Jahr aber ganz besonders gut gefüllt habe, war meine kleine Galerie an Schallplatten. Während ich mir irgendwann versprach nur einige wenige „ganz besondere“ Stücke erwerben zu wollen, ist auch dieses „Prinzip“, wie auch viele weitere in meinem Leben schnell gefallen. Nebst dem neuen Schatz von Samy Deluxe, Hochkultur 2, dass meine Sommermonate in einen weichen sehr sehr gechillten Schleier hüllte. Des weiteren landete auch das Album „Popular Mechanics“ von Royalston, wie auch die 20th Anniversary LP von „Evanescence“ mit Fallen in meiner Sammlung, die mich auch gleich daran erinnerte, dass ich alt werde. Denn als ich meinen Fang leicht stolz auf einer privaten Veranstaltung teilte, sah ich nur in ahnungslose junge Gesichter. Nun rein rechnerisch waren sie da ungefähr 3 Jahre alt. Das erwischt mich nun immer häufiger.