Tesla. Von den Verbrauchern gehypt. Von der Automobilindustrie verlacht. Und was viele der alteingesessenen Fahrzeugbauer wohl schon vorausgesehen haben mögen. Tesla verzeichnet einen Verstorbenen, der sich auf die Technik, den „Autopiloten“, verlassen hat. Was viele Technik-Begeisterte fasziniert hat, war die Leichtigkeit, vielleicht auch auch Überheblichkeit mit der Tesla seine bisherigen Fahrzeuge herstellte und vertrieb. Tesla war nie ein reiner Autohersteller. Die Art und Weise, wie bisher vorgegangen wurde, war eher mit einem Softwarehersteller zu vergleichen.

Bei defekter Software anderer klassischer Hersteller müssen die Fahrzeuge zurück gerufen werden. Was einen gigantischen technischen und logistischen Aufwand darstellt – Und Geld in Millionenhöhe kostet. Tesla, dazu im Gegensatz, verteilt Updates der Software wie es aktuelle Softwareunternehmen, wie Google oder Apple tun. Sogenannte „OverTheAir“-Updates. Sie werden über das Internet* (*Möglicherweise auch über GPS) verteilt. Segen und Fluch in einem Vorgang. Während die Kosten für das Unternehmen gering gehalten werden, werden Tausende von Konsumenten und deren Umgebung zu Beta-Testern degradiert.

Was das bedeutet, möchte ich gerne an einem anderen Beispiel aufzeigen. Sie kennen das vielleicht von ihrem zu Hause. Sie haben ein Windows Update bekommen. Automatisch heruntergeladen und installiert und spätestens nach dem System-Neustart stellen Sie fest, dass einige Dinge nicht mehr so funktionieren, wie Sie das gewohnt waren. Der Drucker wird nicht mehr erkannt. Einige Spiele oder Programme stürzen unvermittelt ab, Ihr PC wirft mit Bluescreens/Redscreens um sich. Oder aber es passiert nichts und alles funktioniert einwandfrei. Was machen Sie, wenn etwas nicht funktioniert? Sie befragen das Internet oder einen Kollegen, der sich mit PCs auskennt.

Aber was tun sie bei einem Auto? Wann werden Sie merken, dass etwas nicht funktioniert? Genau, wenn Sie es benötigen. Also, wenn Sie fahren. Während die versammelten Konsumenten schon fast daran gewöhnt sind Beta-Tester für Software auf PC oder Mac zu sein, gibt es Fälle, bei denen so etwas äußerst heikel ist, natürlich immer dann, wenn die Sicherheit von Menschen in Gefahr ist. Während wir es gewöhnt sind, dass Software und Technik immer leichter zu bedienen ist, merken wir als Anwender gar nicht, was dort im Hintergrund alles passiert. Umso einfacher die Technik im Vordergrund, desto komplizierter im Hintergrund.

Kommen wir also zu Tesla zurück und konzentrieren unser Augenmerk auf den „Autopiloten“. Ich nenne dieses System nur so, weil Tesla dies als Produktnamen/Feature-Bezeichnung nutzt. Der Name indoktriniert eine falsche Vorstellung. Wir kennen den Autopiloten eigentlich nur aus Flugzeugen. Tatsächlich funktioniert der Autopilot in Flugzeugen bisher, wissentlich, einwandfrei in „Normal-Situationen“. Doch, was Tesla bisher nur hat, ist ein Fahr-Assistent. Nicht mehr und nicht weniger. Tesla kommuniziert das auch. Allerdings kann man sich auf diversen Video-Plattformen Unmengen Videos anschauen, die zeigen, was die Konsumenten mit diesem System anstellen. Sie riskieren dabei locker, flockig und vollkommen naiv ihr Leben und das der anderen Verkehrsteilnehmer. Andere Videos zeigen auch die Grenze dieses Systems. So zum Beispiel nicht erkannte Fahrbahnmarkierungen.

Aus meiner Sicht ist die Antwort und die Lösung ganz einfach, aber nicht Günstig. Testing, Debugging und viel Zeit. Und so lange produzieren wir unsere Unfälle noch selbst.