Der NSU-Komplex bezieht sich auf eine Serie von Verbrechen, die von der rechtsextremen terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) begangen wurden. Der NSU war eine neonazistische Gruppierung in Deutschland, die zwischen 2000 und 2007 für eine Reihe von rassistisch motivierten Morden, Sprengstoffanschlägen und Raubüberfällen verantwortlich war.
Die Hauptakteure des NSU waren Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Sie waren Teil eines rechtsextremen Netzwerks, das sich nach dem Untertauchen der Gruppe als NSU bekannt gab. Während dieser Zeit verübte der NSU mehrere Morde an Migranten, sowie an einer Polizistin. Die Opfer wurden scheinbar willkürlich ausgewählt und aus rassistischen Motiven heraus getötet.
Der NSU-Komplex umfasst nicht nur die eigentlichen Verbrechen, sondern auch die Untersuchungen, Ermittlungen und die politische Aufarbeitung des Falls. Die Ermittlungen und die öffentliche Wahrnehmung wurden stark kritisiert, da es Hinweise auf ein mögliches Netzwerk und auf Unterstützung für den NSU innerhalb rechtsextremer Kreise gab. Es wurde bemängelt, dass die Behörden mögliche rechtsextreme Hintergründe nicht angemessen verfolgten und dass es Versäumnisse bei der Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden gab.
Der NSU-Komplex führte zu einer intensiven Diskussion über Rechtsextremismus, Rassismus, die Rolle der Sicherheitsbehörden und die Notwendigkeit einer konsequenten Bekämpfung rechtsextremer Strukturen in Deutschland. Er hatte auch politische Konsequenzen und führte zu Reformen im Bereich der Sicherheitspolitik sowie zu verstärkten Bemühungen um Prävention und Aufklärung im Hinblick auf rechtsextreme Gewalttaten.